Im Dialog mit der BGZ
Ein kleiner Verlaufsbericht zum Dialog mit der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung im Emmerthaler Rathaus am 7.9.23. Am nächsten Morgen stand in der DEWEZET folgender Spruch des Tages: „Das Gestern ist Geschichte, das Morgen ein Rätsel, das Heute ein Geschenk“ (Unbekannt).
Der Dialog war sehr technik-affin. Die Sicherheit des Castor Behälters stand 120 Tonnen schwer im Mittelpunkt der gemeinsamen Betrachtung. Ich wäre jetzt in der Lage über das dreifache Deckel-System des Castors, inklusive des Heliumüberdrucks zwischen den Deckeln und dem Unterdruck im Inneren zu referieren. In jedem Castor-Behälter verschwinden (!) 19 „abgebrannte“, hochradioaktive Brennstäbe – wahrscheinlich für sehr viele Jahrzehnte oder für immer, einfach so.
Drei Referenten sangen uns ein Wiegenlied, der Bürgermeister gab den Grüß-August: „Schlaf ein mein Kind, schlaf ein. Dein Vater war ein Schwein“
Dank der beredeten und durchaus humorvollen Ausführungen der Referenten verlief die Veranstaltung ohne gewalttätige Ausschreitungen, niemand hielt einen beschrifteten Pappendeckel hoch, das Rathaus ist noch heile. Wunder was.
Leider zeigte sich meine Kamera nicht affin zu mir, irgendetwas Elementares hatte ich im Halbdunklen des Dialogs verstellt oder noch ein Deckelsystem auf dem Objektiv. 27 weiß-umkränzte Halbglatzen von hinten abzulichten war eh nicht mein Anliegen.
Ich beschränkte mich darauf, nur Menschen, die einen anderen Menschen fotografieren, zu fotografieren (manchmal habe ich merkwürdige Ideen). Da waren ein Dewezet Redakteur, ein weiterer Gast mit Kamera und ein BGZ-Fotograf. Radio-Aktiv war auch da (ohne Castor-Behälter). Ein Gruppenbild der Referenten mit Dame gelang mir dennoch. Letztere, eine Mitglied*in des LTNds hatte sich wie selbstverständlich eingereiht, obwohl selbst als Gast da. Frau weiß halt, wie Frau sich gut positioniert.
Mein Fazit, das ich im Laufe der Veranstaltung öffentlich hochrechnete: Es wird unwohl noch mindestens 100 Jahre dauern bis die erste Salzstange in einem Endlager verschütt geht. Unsere Urenkel werden sich bedanken. Selber bin ich dann schon längst in meinem ganz persönlichem Endlager angekommen.
hültho
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